Ökonomie/Markt

Kosten optimieren - rentabel Milch produzieren

30.03.2006

Eine genaue Kenntnis der Kostenstruktur und eine dauerhaft hohe Milchleistung sind die Voraussetzungen, um künftig rentabel Milch produzieren zu können. Selbst Spitzenbetriebe haben oft Schwierigkeiten, ihre Vollkosten zu decken und ein positives Betriebsergebnis zu erzielen. Das berichtete Dieter Mirbach von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) bei der Tagung des Ausschusses Futterkonservierung und Fütterung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) im hessischen Alsfeld. Mirbach bezog sich auf Auswertungen des DLG-Projektes "Spitzenbetriebe Milcherzeugung". Seit 2002 wertet die DLG in diesem Projekt jährlich die Daten von Spitzenbetrieben mit einer durchschnittlichen Leistung von mindestens 9000 kg verkaufter Milch und einem ökonomischen Ergebnis im besten Viertel der jeweiligen Region aus. Mittlerweile gehören rund 170 Betriebe dem Projekt, das 2006 weitergeführt wird, an. Das Grundfutter ist eine wichtige Grundlage für eine hohe Milchleitung, aber es ist auch ein maßgeblicher Kostenfaktor. Für die Rentabilität ist es daher entscheidend, möglichst kostengünstig und effizient zu produzieren. Doch selbst bei den Spitzenbetrieben wurden enorme Schwankungen registriert. Die oberen 25 % produzieren demnach Maissilage für 1280 €/ha oder 9,90 €/dt Trockenmasse (TM). Bei den unteren 25 % liegen die Kosten bei 1955 €/ha (20,2 €/dt TM). Die guten Betriebe erzielen in allen Kostenfaktoren bessere Werte. Auffällig sind die großen Unterschiede bei der Arbeitserledigung von 405 €/ha (665 €/ha bei den oberen 25 % und 1070 €/ha bei den unteren 25 %) oder bei der Düngung von 85 €/ha (100 €/ha zu 185 €/ha). Interessant ist ferner, dass die guten Betriebe im Durchschnitt 30 dt TM/ha mehr ernten, als die Betriebe im unteren Viertel. Regional betrachtet schwanken sowohl die Erträge als auch die Kosten in den einzelnen Regionen. So wurde beispielsweise in Süddeutschland mit 123 dt/ha wesentlich mehr geerntet als im Osten mit 99 dt/ha. Angesichts sinkender Milchpreise gilt es, so Mirbach, die Kosten für die Milcherzeugung genau zu analysieren und wo immer es geht Kosten zu sparen, um eine rentable Milcherzeugung zu garantieren und ein positives Betriebsergebnis zu erzielen.